Bauteilwiederverwendung

Ort:

Kanton Aargau

Jahr:

2023

Bautyp:

Erweiterung

Bauphase:

Realisierung

Kategorie:

Gewerbe

Fotograf:in:

Hoch über der Stadt zwischen den Wäldern befindet sich ein Bauernhof, der mit viel Naturbewusstsein Landwirtschaft betreibt. In der Scheune werden die eigenen Produkte eingemacht, veredelt und für den Markt bereitgestellt. Auch gesellschaftliches Leben wie die Vorbereitung von Mahlzeiten, gemeinsame Besprechungen und ein Austausch untereinander finden dort statt. Die genutzten Räumlichkeiten und die Infrastruktur benötigten eine einfache Auffrischung unter dem Konzept von möglichst schonendem Umgang mit dem Bestand und der Natur, Verwendung von natürlichen Baustoffen und grösstenteils Bauteilwiederverwendung. Bereits vorhanden waren die auf Baustellen gesammelten Konstruktionshölzer und die ausgebauten Chromstahl-Küchenmöbel eines Gastrobetriebes. Diese zwei «Bauteile» definierten das Entwurfskonzept und die Projektausführung massgebend. Eine Bauteilwiederverwendung bedeutete eine dynamische Planung und forderte während des Bauprozesses von allen handwerklich Beteiligten eine grosse Flexibilität, da Bauteillagerflächen nur spärlich verfügbar waren. Oft wurden Fenster und Türen erst kurz vor ihrem Einbau ausfindig gemacht, auf die Qualität geprüft und in den darauffolgenden Tagen eingebaut. Ebenso konnten Plattenbeläge oder Beleuchtungskörper von Restpostenlager bei örtlichen Unternehmer:innen bezogen werden. Einzig Baumaterialien wie Holzplatten, Dämmstoffe, Folien, Elektrokabel und die Naturfarbe mussten neu beschafft werden. Der Verzicht auf Klebeverbindungen wird es zudem ermöglichen, die Primär- und Sekundärkonstruktion rückzubauen und wieder zu verwenden. Die Erweiterung dieser Scheune zeigt uns im kleinen Massstab, dass viel Potenzial im Umgang mit ressourcenschonendem Bauen und Bauteilwiederverwendung vorhanden ist. Es braucht jedoch auch ein grosses Engagement von allen Beteiligten, um ein solches Projekt zu ermöglichen.

Fensterfront
PLAN: Ausführungsplan